Geschichte
In Arbeit Nachbarliche Hilfe bei Feuer war früher Pflicht. Alle männlichen Einwohner ab dem 18. Lebensjahr gehörten der Pflichtfeuerwehr an, die wegen der Kostenfrage meist aus mehreren Gemeinden bestand
Oberwiera und Harthau gehörten schon 1839 zum Feuerlöschverband Tettau. Die Gemeinden Tettau, Oberdorf, Wünschendorf, Harthau und Oberwiera besaßen gemeinsam ein Spritzenhaus und eine Feuerspritze. Alarm wurde durch Läuten der Kirchenglocken (Sturmläuten) ausgelöst. Das konnte auch zu Irrtümern führen, wenn während eines Gewitters die Glocken zum Kirchenbesuch riefen. Deshalb wurde zusätzlich eine Trompete angeschafft.
Danach haben sich die Gemeinden Oberwiera, Harthau und Gähsnitz zu einem Spritzenverband zusammengeschlossen. 1878 sollte die Gemeinde Gähsnitz für die vergangenen 16 Jahre Unterhaltung der Spritze und des Spritzenhauses insgesamt 64 Mark zahlen, weshalb sie sofort austrat.
Ab diesem Zeitpunkt gehörte die Löschausrüstung der Gemeinde Ober- wiera ganz allein. Dafür musste die Zustimmung des Herrn Hermann Kühn, Besitzer des Rittergutes, das damals noch ein eigener Gutsbezirk war, eingeholt werden
Ab diesem Zeitpunkt gehörte die Löschausrüstung der Gemeinde Oberwiera ganz allein. Dafür musste die Zustimmung des Herrn Hermann Kühn, Besitzer des Rittergutes, das damals noch ein eigener Gutsbezirk war, eingeholt werden.
1879 beschloss der Gemeinderat von Oberwiera, die Spritze, die einen Zylinderdurchmesser von 5 Zoll hatte, bei der Firma Baldauf, Chemnitz, zu bestellen, wofür ein Drittel des Kaufpreises von 1300 Mark sofort zu zahlen war. Die benötigten neun Hanfschläuche à 15 Meter erhöhten die zu zahlende Summe auf ca. 510 Mark. Die alte Spritze und das Sturmfass wurden versteigert, was ca. 80 Mark brachte. Danach wurde über eine Gemeindeumlage von 2 Pfennigen pro Einheit und 20 Pfennigen pro Kopf und dem Inhalt der Feuerlöschkasse der Grundstock für die anzuzahlende Summe gelegt. Der Jahresbeitrag Brandkasse im Jahre 1879 für das Spritzenhaus betrug 9 Pfennig.
1892 wurden von der Gemeinde vier Handkübelspritzen angeschafft und verteilt an Kl. Mahn und G. Schellenberg im Dorf sowie an Wilhelm Pomper und Joh. Schnabel in den Holzhäusern. Das Spritzenhaus wurde an eine andere Stelle versetzt.
1911 verfügten die etwa 100 Feuerwehrmänner über folgende Ausrüstung: 100 Armbinden, zwei Laternen, ein Helm, zwei Mützen, ein Steigergurt, ein Führergurt, eine Schlauchwelle, eine Schlauchbinde, ein Nothaken, acht Führerabzeichen und ein Signalhorn.
1924 wurde die Anordnung erlassen, dass Löschpflicht bis zur Entfernung von 10 km besteht.
In alten Unterlagen war zu lesen, dass 1861 der Feuerlöschverband Niederwiera mit den Gemeinden Röhrsdorf, Heiersdorf und Jesenitz, was zu dieser Zeit ein Ortsteil von Röhrsdorf war, eine gebrauchte fast wie neu" reparierte Handspritze von einem Altenburger Spritzen- bauer für 250 Taler gekauft hat. 1892 wurde diese durch eine neue Spritze ersetzt. Sie kam bei mehreren großen Bränden zum Einsatz.
1924 erfolgte die Bildung der Freiwilligen Feuerwehr Niederwiera.
Röhrsdorf hatte erst keine eigenständige Wehr, denn die unteren Häuser von Röhrsdorf gehörten in Bezug auf die Pflichtfeuerwehr zu Heiersdorf (jetzt Engertsdorf), die oberen wurden von Nie- derwiera abgesichert. Aber nach einem großen Brand im Jahre 1924, der Scheune und Kuhstall im Gehöft Winter, welches jetzt der Familie Berger gehört, vernichtete, haben die Röhrsdorfer die Initiative ergriffen und nach langwierigen Beratungen beim Landratsamt Altenburg, das für sie damals zuständig war, eine Motor spritze erhalten. Finanziert wurde das Ganze zu zwei Drittel in Form freiwilliger Spenden der Bevölkerung und zu einem Drittel vom Kreis Altenburg.
1924 wurde auch hier eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Erst war die Spritze in einem Schuppen im damaligen Gehöft Wachler untergestellt, 1928 wurde das Feuerwehrhaus aus Mitteln der Gemeinde gebaut.
Wickersdorf hatte seit 1863 eine Ortsfeuerwehr und verfügte bereits damals über eine Handspritze.
Gegen Ende des 2. Weltkrieges erhielt die Feuerwehr Neukirchen die Handspritze TS 8, die die Neukirchener erfolgreich vor den Amerikanern verstecken konnten.